Vb.75: Der Stand der Dinge

Bernhard Eversberg EV at buch.biblio.etc.tu-bs.de
Di Aug 20 11:05:31 CEST 1996


Verlautbarung 75 der Entwicklungsabteilung                       (960819)
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Ueber den Stand der Dinge
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Um fuer Anwender und andere interessierte Aussenstehende Klarheit und 
Uebersichtlichkeit zu schaffen, stellt die Entwicklungsabteilung hier 
den Stand der Arbeit und die sich abzeichnenden weiteren Schritte dar.
In den letzten Monaten wurden diverse Neuentwicklungen vorgestellt. Wir
wollen mit dieser Uebersicht auch deutlich machen, wo diese ihren Platz
im Gesamtzusammenhang haben.

1. DOS und UNIX : traditionelle Oberflaeche
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   Gegen Ende 1996 wird mit V15 ein Abschluss erreicht werden. Die Quell-
   programme fuer DOS und UNIX  sind harmonisiert, d.h. der Funktionsumfang 
   ist identisch.
   Es wird auf beiden Plattformen standardmaessig die Faehigkeit vor-
   handen sein, beliebige andere Programme aus einer "allegro"-Sitzung
   heraus aufzurufen. (Meistens wird dies zur Anbindung von Grafik und
   anderen externen Datenquellen benutzt.)
   Die Ausleih- und Erwerbungsprogramme (aLF und ORDER) werden ueber
   denselben Kern von Funktionen verfuegen. Diese Programme sind einer-
   seits sehr komplex, brauchen aber andererseits schnelle Reaktions-
   zeiten. Deshalb wird man sie nicht kurzfristig in Windows-Programme
   ueberfuehren koennen.

   Mit V14c wurden einige Zusatzpakete herausgebracht (QUEX, QUANT,
   PRONTO und EXPEX), die den Umgang mit dem System in einigen Bereichen
   erleichtern und das Erlernen foerdern. Diese Pakete sind unabhaengig
   vom eingesetzten Kategoriesystem und koennen auch als Modelle fuer
   weitere Zusatzpakete dienen.
   Das Systemhandbuch wird vollstaendig aktualisiert und dann auch 
   diese Pakete in den Zusammenhang integrieren. Es soll zugleich
   mit V15 erscheinen, vielleicht schon etwas frueher.

2. Neue Entwicklungen : plattformunabhaengig
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   Die schon 1995 geschaffene Klassenbibliothek in C++ ist das Fundament
   fuer alle Neuentwicklungen, die unter den graphischen Oberflaechen
   laufen sollen. Verfuegbar sind diese Klassen fuer Windows und UNIX,
   mit identischer Funktionsweise. Vorhandene "allegro"-Datenbanken
   muessen in keiner Weise geaendert werden, um mit den neuen Programmen
   benutzt werden zu koennen. Daher kann man auch gleichzeitig mit
   alten und neuen Programmen auf dieselbe Datenbank zugreifen,
   auch uebergreifend zwischen DOS, Windows und UNIX.

   Die weitere Entwicklungsarbeit vollzieht sich in drei Bereichen:

2.1. Entwicklungen innerhalb der Abteilung in C++
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     VPW ist das erste Beispiel. Noch kein echtes Windows-Programm,
     aber zugleich fuer UNIX verfuegbar, hat es erstmals einen Such-
     befehl, der an Pica orientiert ist, und es kann Ergebnismengen
     geordnet anzeigen und ausgeben. Es kann z.B. per "telnet" als
     OPAC-Programm benutzt werden.
     PRESTO-W ist das zweite Beispiel. Seine erste Version steht vor 
     der Freigabe. Diese hat schon einige Funktionen, die ueber das
     "alte" PRESTO hinausgehen.
     In Arbeit ist ein Z39.50-Interface, das auch von dem jetzt
     freigegebenen "avanti"-Server profitieren wird (siehe 2.3.)
     Dieses Teilprojekt wird seit Juli von der DFG finanziert.

2.2. Entwicklungen ausserhalb
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     An Entwickler, die mit C++ arbeiten wollen, kann eine Lizenz der
     Klassenbibliothek gegeben werden. Sie stellt also das "Application
     Programmers' Interface (API)" dar, mit dem man das "allegro"-System
     als Datenbankmaschine auf Programmierebene einsetzen kann.
     Das Programm VPW, mit V14c bereitgestellt, kann als Beispiel dienen,
     an dem Entwickler die Verwendung der Klassenbibliothek studieren
     koennen. An einer bekannten UB wird dies bereits in einem besonderen
     Projekt ausprobiert.
     Natuerlich werden nur wenige sich an Arbeiten in C++ versuchen.
     Das wird auch zunehmend unnoetig, weil es den "avanti"-Server gibt:

2.3. "avanti"-Client/Server-Entwicklungen
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     Potentiell ist dies das weiteste Feld ueberhaupt.
     Fuer alle Software, die nicht den schnellstmoeglichen, direkten und 
     unmittelbaren Zugriff braucht, ist der "avanti"-Server einsetzbar.
     Dieser stellt mit der "avanti"-Sprache ein API auf hoeherer, viel
     bequemerer Ebene bereit als die Klassen der Ebene C++. Mit entspre-
     chenden Kenntnissen sind hier Entwicklungszeiten von wenigen Tagen 
     erreichbar, natuerlich abhaengig von Komplexitaet und Anspruch.
     Hier sind Web-Anwendungen anzusiedeln. Die Erstellung der Server-
     Auftraege und Auswertung der Resultate kann eingebettet werden in 
     praktisch jede andere Umgebung, in Zukunft vielleicht zunehmend 
     in JAVA. Dies bedeutet praktisch, dass jeder, der in irgendeiner
     Sprache programmiert, "allegro"-Datenbanken in Entwicklungen ein-
     beziehen kann. "Synergie-Effekte" im weitesten Sinne sind jetzt
     in greifbare Naehe gerueckt, d.h. "allegro"-Datenbanken koennen
     in Interaktion treten mit elektronischen Ressourcen aller Art.
     Es gibt schon mehrere Web-Kataloge auf "allegro"-Basis, die aber
     noch mit der aelteren, komplizierteren Methode arbeiten (einer
     Kombination der Programme QRIX und SRCH). Der "avanti"-Server wird
     solche Entwicklungen vereinfachen und schneller machen.
     Ein anderes, wichtiges Arbeitsgebiet des Servers sind Datenbank-
     Updates. Er wird schon bald das konventionelle Programm UPDATE
     abloesen koennen und auf diesem Gebiet Verbesserungen bieten.

     Der Server selbst ist als Version 1.0 freigegeben, der zugleich
     veroeffentlichte Sprachumfang ist ausgetestet und festgeschrieben.
     Er ist mit identischer Funktionsweise fuer PC-Netze und fuer
     UNIX-Systeme (SUN, LinuX, AIX, HP, SINIX) verfuegbar, denn er
     beruht ebenfalls auf der Klassenbibliothek.
     Client-Entwicklungen wurden umgehend an mehreren Stellen auf-
     genommen. Die ersten Ergebnisse wird man schon in Kuerze auf
     dem Web sehen koennen. Die Erfahrungen werden ausgewertet und
     fuer die Weiterentwicklung des Servers verwendet werden.
     Version 1.0 des Servers steht fuer alle Abonnenten unentgeltlich
     zur Verfuegung, schon weil ja zuerst Erfahrungen gesammelt werden 
     muessen. Ueber die Frage der Lizenzierung ab 1997 muss noch
     entschieden werden.





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