Verweilzeit am OPAC
Bernhard Eversberg
EV at buch.biblio.etc.tu-bs.de
Fr Jul 7 12:18:29 CEST 1995
Auf die Formulierung
>
> > , denn die Verweilzeit nimmt zu, je schoener das
> > Interface ist. Hat das schon wer gewusst? Wir wollten's nur rechtzeitig
> > gesagt haben.
>
schreibt Herr Berger:
> Nein, das habe ich nicht gewusst. Wo steht das? Und was ist mit der Anzahl
> der Eingaben/Verweilzeit? Die Anzahl der Treffer/Verweilzeit?
> Gibt es da schon Untersuchungen zu (OPAC-Ergonomie, Zahlenfutter zur De-
> batte um Prae- und Post- -Kombination und -Koordination, Benutzerverhalten
> etc.)?
>
Da fragen Sie am besten mal Frau Prof. U. Schulz in Hamburg.
Zwei Dinge liegen aber doch auf der Hand:
-- Allein schon ein Mausklick braucht, weil man ja erst zielen muss,
mehr Zeit als ein Druck auf Enter. Jeder Menueschritt, der
zwischengeschaltet wird und die benutzung erleichtern soll, braucht
gleichfalls zusaetzlich Zeit. "allegro" ist so optimiert, dass es mit
der minimal denkbaren Zahl von Tasten und Bildschirmen auskommt,
mindestens wenn es um die Suche nach einer dem Nutzer bekannten
Veroeffentlichung geht ("known-item search"). Und die Reaktionszeit
ist in diesen Faellen vernachlaessignar. Jedes andere System kann
hier folglich nicht schneller sein.
-- Wenn ein Nutzer was gefunden hat und von dannen eilt, um sich das
Buch zu sichern, hinterlaesst er in der Regel den Bildschirm
unaufgeraeumt. Wenn der naechste Nutzer die Menues und Fenster erst
wieder beseitigen oder einen Grundzustand aufrufen muss, kommen hier
weitere Sekunden hinzu. Bei allegro genuegt auch hier ein
Tastendruck, um sofort ins richtige Register zu gelangen. Auch hier
kann es im Prinzip nicht schneller gehen.
Ein GUI-Katalog muss sich folglich negativ auf die Verweilzeit
auswirken. SUBJEKTIV vielleicht nicht, weil alles optisch so viel
schoener und angenehmer und intuitiv verstaendlicher ist, und man
daher vielleicht auch lieber noch ein wenig laenger davor sitzen
bleibt, um noch was auszuprobieren - aber das wird nicht immer so
sein. OBJEKTIV laesst sich doch aber an den genannten Fakten gar
nichts deuten. Das ist auch keine Schleichwerbung, sondern nur die
Offenlegung der Design- Ziele des "allegro"-OPAC.
Fuer, sachliche Zugriffe ist die Streubreite der Verweilzeit
vermutlich ohnehin so gross, dass es weniger auf das System als auf
die tatsaechlich prinzipiell gebotenen Zugriffsmoeglichkeiten ankommt.
Nochmal zur Erinnerung: bei Dienstbeginn am Montagmorgen wird die
festgeschriebene V14a vorliegen. Mit Problemen, die dann noch
entdeckt werden, und dringenden Wuenschen, die dann entstehen, wird
man eine Weile leben muessen...
Ein schoenes letztes V14-Wochenende wuenscht B.E.
Bernhard Eversberg
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