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Liebe Liste,
<br>Aufgrund der Zunahme der Zeichensätze und der daraus resultierenden
Folgen (siehe <a href="http://www.fak12.uni-muenchen.de/sin/hilfe/a99/index.htm">http://www.fak12.uni-muenchen.de/sin/hilfe/a99/index.htm</a>)
wird a99 vermutlich in den meisten Ostasiatica-Bibliotheken nicht eingesetzt
werden können. Ich frage mich, ob es nicht möglich wäre,
anstelle einer Zuahme der Zeichensätze, ihre Anzahl zu reduzieren,
am besten auf einen: Unicode. Durch Unicode liessen sich neben den mit
a99 entstehenden, auch eine Reihe anderer Probleme lösen: unterschiedliche
Zeichensätze für gleiche Schriften, mangelnde Konvertierbarkeit
der Zeichensätze, nicht kodierte Schriftzeichen, usw. Weil dieser
Vorschlag so vielversprechend ist, bin sicher nicht der Erste, der ihn
macht. Ich möchte aber einige Gründe hinzufügen, warum Unicode
nicht nur für Ostasiatica-Bibliothekare interessant ist.
<br>1. Mit Unicode werden nicht nur zigtausend chinesischer Schirftzeichen,
sondern auch (angeblich alle) anderen Schriften kodiert. Die Möglichkeit
z. B. mit lateinischer, griechischer und kyrillischer Schrift in beliebiger
Mischung zu katalogisieren, könnte - so denke ich - auch für
andere Allegro-Benutzer interessant sein.
<br>2. Unicode ist ein anerkannter, sich wachsender Beliebtheit erfreuender
Standard. "Speziallösungen" wie der Ostwestfont könnten vermieden
werden.
<br>3. Allegro lebt in einer gewissen Symbiose mit Microsoft (OS, RTF),
und dort geht die Entwicklung eindeutig in Richtung Unicode. Windows NT/2000
verwendet es seit langem. Alle Office-Programme unterstützen inzwischen
Unicode.
<br>4. Auch im internationalen Bibliothekswesen geht der Trend nach Unicode,
RLG/RLIN arbeitet bereits mit Unicode, siehe <a href="http://www.rlg.org/eas/cjk15ann.html">www.rlg.org/eas/cjk15ann.html,</a>
USMARC und UNIMARC sollen unicodefähig werden, siehe <a href="http://www.lita.org/forum98/aliprand/sld026.htm">http://www.lita.org/forum98/aliprand/sld026.htm</a>.
<br>5. Hilfsprogramme. Ein spezielles Sinologen-Problem: die Betriebssystemerweiterung,
die mit Allegro-classico verwendet wird (ETen) um Schriftzeichen einzugeben
greift direkt auf den Grafikkartentreiber zu. Dies erlauben die neueren
Betriebssysteme nicht (Windows NT) oder nur mit Einschränkungen (Windows
9x nur Vollbild-DOS-Fenster). Zwar gibt es für alle Windows-Versionen
eine gute Auswahl an neueren Viewern/Front End Processors zur Eingabe von
Schriftzeichen, aber diese sind nur mit a99 einsetzbar.
<br>Nach so vielen ernstzunehmenden Gründen, bleibt nur die Frage,
ob die Aussicht besteht, dass Allegro eines Tages unicodefähig wird.
<br>Herzliche Grüsse
<br>R. Teschke
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